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Gemeinschafts-Erlebnis Lagerfeuer

Für ein Feuer sind Jung und Alt stets zu begeistern, sei es bei einem gemütlichen Abend im Kerzenschein oder vor einem prasselnden Kaminfeuer im eigenen Heim, vielleicht aber auch bei einem Grillabend auf der Terasse oder an einem Lagerfeuer im Garten.

Besonders im Sommer gehört das Grillen zu den beliebtesten Freizeitvergnügen.

Es ist ein Gemeinschaftsereignis, bei dem jeder mitmachen kann. Einer brutzelt Fleisch, Fisch oder Gemüse, andere kümmern sich um die Salate, schneiden Brot auf oder befüllen den Kühlschrank mit Getränken. Und die Kinder halten Stockbrot über die Glut.

Hier ist kein "Fast Food" angesagt, jeder wartet geduldig auf seine Leckerbissen, genießt die muntere Gesellschaft und macht sich bei Bedarf irgendwie nützlich. Und wenn später alle satt, zufrieden und entspannt sind, werden Holzscheite nachgelegt. Denn viele moderne Grillgeräte sind auch für ein kleines Lagerfeuer zu gebrauchen. So kann man sich am Abend im Schein der Flammen zusammensetzen.

Archaischer Akt an gezähmter Glut

 

Natürlich gibt es einen Grund dafür, dass uns die Flammen derart faszinieren. Die Menschheit hat nämlich eine Jahrmillionen alte Beziehung zum Feuer. Vermutlich war es der "Homo erectus", der aufgerichtete Mensch, der das Feuer erstmals zähmte.

Zwar war er noch nicht in der Lage, selbst Feuer zu entfachen. Doch seine Fähigkeit, natürliche Brände einzufangen und als Lagerfeuer zu bewahren, veränderte das Leben unserer Vorfahren. Denn Feuer bot Licht, Wärme und Schutz vor wilden Tieren. Und mit dem gezähmten Feuer war es auch möglich, Nahrung zu garen, was viele Speisen bekömmlicher machte. So kann die Beherrschung des Feuers zu Recht als die erste große technische Meisterleistung der Menschheit gelten. Und wenn wir heute zeitweise gerne auf alle unsere Annehmlichkeiten verzichten, uns unter freiem Himmel um das offene Feuer versammeln, auf dem Boden oder auf Holzstämmen sitzen und  gemeinsam in der Glut kochen, wird gleichsam ein archaischer Akt nachvollzogen.

Sugestive Kraft des offenen Feuers

 

Besonders für viele Naturfreunde ist das Lagerfeuer ein zentraler Sammelpunkt. Abends trifft man sich dort in geselliger Runde, um Lieder zu singen, Gitarre zu spielen, Geschichten zu erzählen und nachdenkliche Gespräche zu führen.

Der würzige Duft von brennendem Harz liegt in der Luft, und der Rauchgeruch mischt sich mit dem Wohlgeruch der Speisen über der Glut. Wird neues Holz nachgelegt, züngeln die Flammen empor, tauchen die Gesichter der Menschen am Feuer in ein rötlich-gelbes Lichtspiel und vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die suggestive Kraft des offenen Feuers macht ruhig, entspannt und aufnahmebereit für neue Gedanken. Die vielen Plänen, Geschäftigkeiten und Pflichten, die sonst das Denken im Alltag bestimmen, treten in den Hintergrund und der Gedankenaustausch unter Freunden motiviert zur Kontemplation. Unter dem Sternenhimmel jenseits der städtischen Lichterflut wächst die Erkenntins, dass auch der Mensch ein Teil des kosmischen Ganzen ist und der Natur mit Achtsamkeit begegnen sollte.

Keine umweltrechtliche Genehmigungspflicht

Lagerfeuer unterliegen zwar keiner umweltrechtlichen Genehmigungspflicht. Aber regional unterschiedliche Bestimmungen, die den Brandschutz betreffen, sind in verschiedenen Gesetzen enthalten. 



Die Bestimmungen gehen von dem Grundsatz aus, dass von einem Lagerfeuer keine Brandgefahr für die Umgebung ausgehen darf.

Der Betreiber eines Lagerfeuers wird also gegebenenfalls für einen eingetretenen Brandschaden haftbar gemacht. Wer aber die folgenden Hinweise berücksichtigt, wird nicht gegen geltendes Recht verstoßen, keine Ordnungswidrigkeit begehen und sich keinen Ärger einhandeln.

Die sechs wichtigsten Regeln beachten

  • Es darf nur ein "kleines Feuer" unterhalten werden, von dem keine unmittelbare Brandgefahr für die Umgebung ausgeht, d.h. die Obergrenzen von einem Meter für die Höhe und die Breite eines Feuers sind einzuhalten;
  • eine Belästigung der Anlieger durch Rauchentwicklung ist zu vermeiden;
  • zu Gebäuden und brennbaren Materialien aller Art muss ein hinreichend großer Abstand (zum Wald midestens 100 Meter) gewahrt sein;
  • die Feuerstätte soll mit nicht brennbaren Materialien gegen die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung eingefasst werden;
  • immer muss bei einem Lagerfeuer mindestens eine erwachsene Aufsichtsperson ständig anwesend sein und das Feuer bis zum Erlöschen der Glut beaufsichtigen
  • und es müssen für den Notfall im Bereich des Lagerfeuers geeignete Löschmittel (Wassereimer, Sand usw.) bereitgehalten werden.

Nur bei anhaltender Trockenheit und ab Windstärke 4 (erkennbar daran, dass sich Staub und loses Papier vom Boden hebt) ist Feuer machen im Freien strikt verboten!

Gezähmte Urgewalt richtig nutzen

 

Ein Lagerfeuer wird immer unmittelbar vor dem Anzünden neu aufgeschichtet. Ältere Holz- und insbesondere Reisig-Haufen dürfen nicht direkt angezündet werden, denn sie sind eine bevorzugte Lebensstätte für viele Tiere wie Igel, Jungvögel, Lurche oder Kriechtiere.



Mit Holzspänen gelingt das Anzünden schnell, und lodert das Feuer ordentlich auf, wird es mit naturbelassenem Brennholz gefüttert. Frisch geschlagenes Holz ist ungeeignet, da es sehr langsam brennt und mit starker Rauchentwicklung verbunden ist.

Ist das Feuer sachgerecht angelegt, können auch Speisen gekocht, gebraten oder gegrillt, ein Topf ins Feuer gestellt oder ein Stück Fleisch an einem Stock gegart werden.

 

Eine Holzstange in zwei Astgabeln oder noch besser ein Dreibein mit Kochtopf oder Grillrost an einer Kette erweitern die Möglichkeiten in der "Freiluftküche" erheblich.

Genehmigungspflichten entgehen

Wer das Risiko scheut, sich unter Umständen doch ein Bußgeld einzuhandeln, aber dennoch keine Lust hat, eine Genehmigung von den örtlichen Behörden einzuholen (und eventuell eine Abfuhr zu bekommen!), findet in Feuerkörben und Feuerschalen eine gute Alternative. Sie bieten Lagerfeuerromanik im Kleinformat. Mit dem passenden Zubehör lassen sich beide sogar in einen Grill verwandeln.

Bilder: www.pixabay.com
Bilder: www.pixabay.com

Wobei Feuerschalen flacher sind als Feuerkörbe und deshalb der weit verbreiteten Vorstellung von einem wilden Lagerfeuer am nächsten kommen. Sie sind aus einem Stück gefertigt, werden auf ein Untergestell oder eine Bodenplatte gestellt und sind sicher in der Anwendung.

Und Feuerschalen haben für alle "Freizeit-Pyromanen" einen großen Vorteil: Sie können als Grillgeräte ausgegeben werden. Und bekanntermaßen ist das Grillen eine ortsübliche und erlaubte Freizeitbeschäftigung. Das weiß auch jeder Gesetzeshüter.

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